Meereswelten – die spannende Fauna der Ostsee

Kultur & Wissen
Krebse, Quallen und natürlich die „üblichen“ Fischarten. Sind das die Tiere, die auch Ihnen zuerst in den Sinn kommen, wenn Sie an die Ostsee denken? Doch das kleine Meer im Nordosten Deutschlands ist weitaus vielfältiger: im Frühjahr 2023 wurde ein Delfin vor Travemünde gesichtet. Hüpfend und spielend hat er alle ZuschauerInnen beeindruckt. Doch leben Delfine normalerweise in der Ostsee? Lesen Sie in unserem Artikel mehr über verschiedene Meeresbewohner, die Sie vielleicht nicht unbedingt in der Ostsee erwarten würden.

Meeresrauschen im Ohr – Muscheln

Miesmuscheln erkennt vermutlich jeder, ihre blauschwarze Schale ist unverwechselbar. Neben der Miesmuschel beheimatet die Ostsee unter anderem Herzmuscheln, Islandmuscheln, Plattmuscheln, Sandklaffmuscheln und Schwertmuscheln.

Schnipp, Schnapp – Krebse

Die orangefarbene Gemeine Strandkrabbe wird bis zu 10 Jahre alt. Sie häutet sich einmal im Jahr. Der Einsiedlerkrebs zieht sich gerne mal in sein Häuschen zurück, welches er wechselt, wenn es ihm zu eng wird.

Tentakeln und Glibber – Quallen

Diese Meeresbewohner fühlen sich besonders vor Küsten wohl, doch vor allem im Mittelmeer vermehren sie sich stark. Das liegt vor allem an den steigenden Wassertemperaturen durch den Klimawandel und an der Überfischung, da es dadurch weniger Fressfeinde gibt. Quallen sind sehr anpassungsfähig und sehen faszinierend aus. Teilweise können sie leuchten, sind blau oder riesig groß. Die allermeisten Quallen in der Ostsee sind harmlos. Achten sie bloß auf die gelbe Haarqualle („Feuerqualle“), das Tier mit gelben bis rötlichen Tentakeln sollten Sie möglichst meiden.

Platt wie eine Flunder?

In vielen Orten an der Ostsee gibt es fangfrischen Fisch zu kaufen. Dorsch, Kabeljau und Hering sind beliebte, regionale Speisefische. Auch die platte Scholle oder Flunder und der dünne Aal sind markante Ostseebewohner. Insgesamt leben circa 100 Fischarten im flachen Ostseewasser, je nach Salzgehalt finden sich dort viele Süßwasser- und Meeresfische.

Mit Fell & Kulleraugen – die Kegelrobbe

Die süßen Robben stehen unter Naturschutz, man sieht sie in Mecklenburg-Vorpommern immer öfter. Die Tiere können bis zu 300 kg schwer und 2,50 m lang werden und legen pro Tag bis zu 100 km zurück. Halten Sie mindestens 100 Meter Abstand zu den Robben und versperren Sie nicht den Fluchtweg zum Meer. Das Füttern ist verboten und Hunde sollten angeleint werden. Falls Sie eine verletzte Robbe sichten, wenden Sie sich an das BUND-Robbenteam oder Robbenaufzuchtstationen. Seehunde und Ringelrobben sieht man selten vor der deutschen Küste, aber wer weiß…

Gemeiner Seestern

Das hübsche Tier kann bis zu 25 cm groß werden und unterschiedlich gefärbt sein. Wussten Sie: Der Seestern kann seinen Arm nachwachsen lassen, falls dieser verletzt ist. Das Tier hat weder Augen, noch ein Gehirn, jedoch einen hervorragenden Geruchssinn. Falls Sie ein Exemplar entdecken, fassen Sie es nicht an oder bringen Sie es an die Wasseroberfläche. Über dem Wasser wird die Atmung des Stachelhäuters gestört.

Für Nähliebhaber? Die Seenadel

Ob Grasnadel oder die kleine Seenadel: Die kleinen und gut getarnten dünnen Knochenfische haben ihren lustigen Namen aufgrund ihrer Form. Sie sind eng mit den Seepferdchen verwandt und schwimmen langsam mit ihren Brust- & Schwanzflossen. Die Grasnadel tarnt sich, wie der Name vermuten lässt, perfekt zwischen Seegrashalmen.

Schweinswal oder Schweine in der Ostsee?

Der einzig heimische Wal der Ostsee ist der Schweinswal. Die kleinen Verwandten der Blau-oder Buckelwale werden maximal 2 Meter lang und gehören zu den „Zahnwalen“. Der lustige Name geht eventuell aus einer Verwechslung hervor, früher hielten Seefahrer das Tier aufgrund seiner breiten Zunge und der gummiartigen Haut aus der Ferne für ein Schwein. Außerdem macht der Schweinswal beim Auftauchen grunzende Geräusche. Von April bis September kann man die skurrilen Tiere mit viel Glück sichten.

Delfinsprünge vor der deutschen Küste

Delfine leben normalerweise in Schulen, also Gruppen, zum Beispiel im Atlantik oder in anderen Ozeanen. Trotzdem verirren sich gelegentlich Delfine in die Ostsee, wie der Große Tümmler in Travemünde. Sie folgen Fischschwärmen und landen so im Binnenmeer. Der Delfin, der sich vor Lübeck zeigte ist wahrscheinlich ein Tier, das seit circa 3 Jahren vor Dänemark lebt.

Der seltenste Besucher: Der Hai

Es leben verschiedene Haiarten in der Ostsee, jedoch trifft man diese äußerst selten, aufgrund der Überfischung sind sie sehr gefährdet. Der Blauhai verirrt sich nur sporadisch in hiesige Gefilde, normalerweise lebt er küstenfern in ozeanischen Gewässern. Der Heringshai ernährt sich, wie der Name sagt, von Heringen, Sardinen und Makrelen und ist ungefährlich. Der Katzenhai wird höchstens 100 Zentimeter lang und tarnt sich mit seiner gepunkteten Haut vor Feinden.

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