Wandern im Frühling – Tipps für eine wunderschöne Frühlingswanderung

Frühling & Sommer
Ein Pärchen wandert durch den Wald in den Bergen und kommt an einen Wegweiser. Durch die Bäume lassen sich weitere Berge erkennen.
Es ist ein frühlingshafter Samstagvormittag, die Luft wird wärmer, alles beginnt zu blühen und wir bekommen Lust eine Frühlingswanderung zu unternehmen. Wir sind hier, um zu lernen, wie man richtig wandert, zehn Leute in kurzen Hosen und Wanderstiefeln. „Viele verschätzen sich am Berg und sind schlecht vorbereitet“, sagt Guide Markus. Wir haben mit ihm Gesprochen und verraten Ihnen alles was Sie bei einer schönen Frühlingswanderung beachten sollten.

Tipp 1: Wanderstöcke und was man beachten sollte

Egal bei welcher Jahreszeit, wenn man mit Trekkingstöcken wandern geht, sollte man einige Dinge beachten. Die richtige Länge der Wanderstöcke ist besonders wichtig. Die Stöcke sollten so eingestellt sein, dass der Ellbogen im rechten Winkel steht. Beim Wandern bergauf können sie ruhig etwas kürzer sein. „Die nehmen 15 Prozent der Belastung von den Gelenken, ich habe sie immer dabei“, sagt Guide Markus. Damit man auch seinen ganzen Körper trainiert, sollte man von unten durch die Schlaufe den Griff umfassen. So kann man den Stock schön nah am Körper aufsetzen und sich mit ordentlich Schwung abstoßen. „So trainiert man auch Arme und Schultern etwas mit.“

Tipp 2: Kleidung ist das A & O

Besonders bei Wanderungen im Frühling sollten Sie viel Wert auf die richtige Kleidung und Ausrüstung legen. Bei strahlend blauem Himmel bleibt die Regenjacke meist im Hotelzimmer, Taschenlampe und Proviant ebenso, da man sowieso am Berg einkehren möchte und lange vor Einbruch der Dunkelheit zurück sein will. Markus hingegen ist auf alle Eventualitäten vorbereitet, er hat sogar Mütze und Handschuhe im Rucksack, und ein Reserve-T-Shirt, dass er an zieht, wenn er verschwitzt oben ankommt und eine längere Pause macht. „Um nicht auszukühlen, sonst ist eine Erkältung vorprogrammiert“, sagt er.
Im Tal hat er uns am Morgen aufgezählt, welche sieben Ausrüstungsgegenstände unerlässlich sind:

  1. feste, knöchelhohe Bergwanderstiefel, bergauf sollte man sie etwas lockerer binden und abwärts schön fest
  2. Eine gute Wanderkarte im Maßstab 1:25000
  3. Sonnenschutz
  4. Handy
  5. Erste-Hilfe-Set
  6. Trillerpfeife – sechs Signale in der Minute in Notsituationen
  7. warme Kleidung, am besten nach dem Zwiebelprinzip

„Wenn unten nur ein leichter Wind geht, kann es oben schon ein Sturm sein“, ermahnte er uns, um dann zu sagen, was er noch öfter sagen wird: „Man muss Respekt haben vorm Berg!“ Beim Wandern im Frühling sollte dieser Tipp unbedingt beherzigt werden.

Tipp 3: Wenn die Wanderkarte nicht mehr weiterhilft

Die Wanderkarte richtig zu lesen ist manchmal gar nicht so einfach. Markus hält immer wieder für kurze Lektionen an. Etwa, um zu erklären, wie man eine Karte einnordet, wenn man keinen Kompass hat und die Sonne hinter den Wolken steht. „Moos“, sagt er. „Steine und Bäume sind auf der Nordseite bemoost, das kann ein Hilfsmittel sein.“

Auch die Wegzeit beim Wandern sollte man korrekt berechnen können. Eine normale Gruppe schafft vier Kilometer oder 400 Höhenmeter bergauf in der Stunde. Das heißt aber keinesfalls, dass 800 Höhenmeter auf vier Kilometer Wegstrecke zwei Stunden dauern würden. „Dafür gibt es eine Formel“, sagt Markus. „Einfach den kleineren Wert halbieren und mit dem größeren addieren.“ Also zwei Stunden für 800 Höhenmeter plus eine halbierte Stunde für vier Kilometer, macht zweieinhalb.

Tipp 4: Das weiß doch jeder – oder etwa doch nicht?

Besonders beim Wandern im Frühling muss man auf viele Dinge achten. Das meiste davon scheint selbstverständlich, doch meist hält man sich dann doch nicht daran. Bei Serpentinen sollte man keine Abkürzungen nehmen. Damit keine losen Steine ins Rollen kommen und man Erosionen vorbeugen kann. Die richtige Körperhaltung ist ebenso wichtig: der Oberkörper sollte nicht krampfhaft vom Abhang weg gebeugt werden. Richtigen Sie die Knie zum Hang und den Oberkörper beugen Sie etwas hinaus, um das Gleichgewicht besser zu verteilen. Besonders bei Frühlingswanderungen muss man aufpassen, dass man nicht auf rutschige Steine oder Wurzeln tritt. „Ist zwar eh klar, aber gehört auch a’mal gesagt!“ Immerhin passieren Wanderern nach Skiläufern die meisten Unfälle am Berg, viele knicken um oder stürzen. „Unsere Bergwacht ist auch im Sommer gut beschäftigt“, sagt Markus.

Tipp 5: Den richtigen Weg wählen – Sicherheit geht vor

Wir kommen an die steilste Stelle: Ein glatter Felsen, der über einige Meter ansteigt. Wir sollen in Ruhe entscheiden, wo der beste Weg verläuft. Der kürzeste stellt sich als matschig heraus, und man würde ziemlich tief fallen. Markus schlägt eine Passage vor, die auf den ersten Blick schwieriger erscheint, bei der man aber einen guten Tritt und Halt am Felsen hat. Später wandern wir durch ein Latschenkieferwäldchen hinab, und zwar im Seemannsgang, wie Markus es uns geraten hat, etwas breitbeinig und federnd, die Wanderstöcke dabei am Knauf greifen und ruhig etwas weiter vom Körper aufsetzen, das geht ganz gut.


Das waren unsere fünf Tipps für eine schöne Wanderung im Frühling. Wenn Sie noch auf der Such nach schönen Wanderrouten in Österreich sind, dann lassen Sie sich von unseren Lieblingsorten inspirieren.
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Wir freuen uns auf Sie