Mental Load – Muss nicht sein

Kultur & Wissen
Zwei Personen im Freien auf einer Picknickdecke mit Laptops und Notizbuch
Wann müssen die Kinder wieder zum Zahnarzt? Wohin wollen wir in den Urlaub fahren? Was gibt es nächste Woche zu essen? War nicht das Waschmittel leer? Nicht vergessen – Geschenk für Lisa besorgen! Und morgen macht das Kind einen Ausflug – also braucht es eine Brotzeit.
Diese vielen Aufgaben und Gedanken zählen unter anderem zur so genannten „Mental Load“ – auch in unserer vergleichsweise modernen Gesellschaft tragen sich laut Statistiken überwiegend Frauen mit diesen Themen. Zum heutigen internationalen Frauentag möchten zum Thema Mental Load aufklären und einige Entlastungsangebote aufzeigen.

Ein Beispiel aus dem Alltag

Die Mama hat Geburtstag. Mit dieser kleinen Information kommen viele kleine ToDo´s auf einen zu. Zunächst muss man erstmal an den Geburtstag denken. Und dann kommen unzählige Fragen:

Was möchte man verschenken? Hatte die Mama einen Wunsch geäußert? Möchte man etwas materialistisches verschenken? Oder doch lieber gemeinsame Zeit? Wo bekommt man das Geschenk her? Schafft man es noch rechtzeitig zu besorgen? Puh, geschafft. Doch dann geht es ans Verpacken: Muss neues Geschenkpapier gekauft werden? Wenn ja, wo? Haben wir genügend Klebefilm im Haus? Und dann muss es auch noch pünktlich bei Mama eintreffen, ob per Post oder auch persönlich überreicht.

Die sogenannte „Mental Load“, auf Deutsch mentale Belastung, sind unsichtbare Aufgaben. Man sieht sie nicht sofort, doch würde man nicht daran denken, würde der Alltag nicht funktionieren. Die mentale Denkarbeit sorgt dafür, dass Dinge überhaupt erledigt werden. Es sind die 100 kleinen to-dos, nichts Großes, aber dennoch wichtig für das alltägliche Leben. Dies kann zuweilen zur Belastungsprobe werden.

Doch wie lässt sich die Mental Load verringern?

Tipps, um den Mental Load zu verteilen

Aufgaben verteilen

Dabei helfen vor allem Listen und Pläne. Setzen Sie sich gemeinsam als Familie hin und überlegen Sie, welche Aufgaben es im Alltag gibt. Überlegen Sie genau, was Sie tagtäglich selbstverständlich gemacht haben und schreiben Sie jede noch so kleine Aufgabe auf. Nun können Sie diese sinnvoll untereinander aufteilen. Hierbei können Sie alle Aufgaben in 3 Kategorien aufteilen:

  1. Weglassen: Diese Aufgaben sind nicht sehr wichtig und können im Alltag ganz weggelassen werden oder deutlich seltener gemacht werden. Ein Beispiel: Bettwäsche bügeln.
  2. Aufteilen: Bei diesen Tätigkeiten können Sie PartnerIn oder Kinder miteinbeziehen und die Work Load verteilen, zum Beispiel bei Aufgaben im Haushalt. Überlegen Sie, wer für welche Aufgabe geeignet ist, oder wo man sich zumindest abwechseln kann. Denken Sie auch hier daran, dass es Dinge gibt die dem einen leichter als dem anderen fallen. Sie kochen nicht gern, aber dafür ihr Partner? Perfekt. Dafür übernehmen Sie z.B. die vom Partner ungeliebte Wäsche.
  3. Outsourcen: Wenn Sie die Möglichkeit haben, geben Sie Aufgaben ganz ab. Sie haben dem Kind bei Mathe geholfen, doch es war zeitintensiv und anstrengend? Eine Nachhilfe könnte hier entlasten. Ob ein Babysitter, eine Haushaltshilfe oder auch nur ein Staubsaugroboter. Falls es möglich ist, nehmen Sie Hilfe an und entlasten Sie sich selbst.

Den Alltag besser organisieren

Eine gute Organisation ist die Basis für die Verteilung von Mental Load Aufgaben. Ein erster Schritt ist ein gemeinsamer Kalender. Ob dieser in der Wohnung hängt oder digital synchronisiert ist, spielt dabei keine entscheidende Rolle. Wichtig ist, wirklich alle Ihre Termine einzutragen um den Überblick zu behalten. Doch Sie können auch Aufgaben mit dem jeweiligen Namen in den Kalender integrieren, („Montag Putztag“).  So wissen alle Familienmitglieder, wer an welchem Tag für welche Aufgaben zuständig ist. Auch Listen sind eine echte Hilfe sein. Legen Sie außerdem Orte fest, an dem Dinge wie Einkaufszettel oder Impfpässe zu finden sind, und organisieren Sie Ihr Zuhause so gut wie möglich.

Lernen Sie Nein zu sagen & zu kommunizieren

„Könntest du das noch machen? Ah und dann ist das und das….“ Wer kennt diese oder ähnliche Alltagssituationen nicht? Lernen Sie zu bestimmten Verpflichtungen oder Aufgaben „Nein“ zu sagen, wenn sich durch diesen oder jenen Task gestresst fühlen. Sprechen Sie mögliche Überforderung und jegliche Gedanken offen an. Nur so können PartnerInnen oder Andere die unsichtbaren Aufgaben wahrnehmen und Sie unterstützen.

Alltagsmeetings

Setzen Sie sich einmal in der Woche zusammen und besprechen Sie, was letzte Woche gut oder schlecht lief und was nächste Woche ansteht. Sie können das Meeting mit Kategorien wie Kind, Haushalt und Freizeit strukturieren, oder auch einfach to-dos besprechen. Tragen Sie das Meeting wie jedes Arbeitsmeeting in Ihren Kalender ein und behandeln Sie es auch mit derselben Relevanz! Also kein Verschieben oder Ausfallenlassen – diese Alltagsmeetings sind für Sie wichtig.

Bye Bye Perfektionismus

Wenn jemand Anderes die Brotzeit der Kinder richtet oder die Klamotten raussucht, kann es passieren, dass Sie sich das anders vorgestellt haben. Geben Sie ab und lassen Sie los! Eine nicht hundertprozentig gesunde Brotzeit oder ein lustig gestyltes Kind sind besser als permanenter Stress durch zu viel Mental Load. Also vergessen Sie den Gedanken „Ich hätte das aber anders gemacht“, sondern fokussieren Sie sich darauf, dass Ihnen Aufgaben abgenommen wurden. Und wenn die Zeit mal knapp ist, sind eine Lieferpizza oder ein Fertigkuchen keine Schande.

Reise Check Liste

Überlegen Sie, wer in Ihrer Familie oder Beziehung Reisen plant und wer packt ggf. für Sie und die Kinder? Falls das immer dieselbe Person macht, versuchen Sie doch mit Hilfe der folgenden Checkliste für eine bessere Verteilung der Aufgaben zu sorgen. Schreiben Sie einfach hinter die Aufgabe das Kürzel wer was übernimmt.

Tipp: Fragen Sie vorab im Hotel nach, welche Dinge bereits vor Ort auf Sie warten. Einige Hotels stellen gerade Familien einiges zur Verfügung. So müssen Sie weder an Babybett noch Kinderwagen denken.

Eins ist jedoch sicher: Erst einmal am Urlaubsziel angekommen, können Sie loslassen. Wir freuen uns darauf, Ihnen während Ihres Besuchs in Ihrem liebsten Travel Charme Hotel die alltäglichen Verpflichtungen abzunehmen – damit Sie entspannen und die Zeit bei uns genießen können.

Bis bald

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